Orthopädie- Woher kommt der Begriff?
woher kommt der Begriff?
Orthopädie
kommt von (griechisch) orthos = richtig, aufrecht und
pais = Kind; d.h., die Orthopädie war ursprünglich die
Lehre von der richtigen Erziehung, der Hinführung von Kindern zum aufrechten
Gang, zu einer geraden Wirbelsäule, zu einem gesunden Körper
Orthopädie heute
Heute
ist die Orthopädie das medizinische Fachgebiet, das sich mit den
Bewegungsorganen beschäftigt, mit allen Gelenken und Muskeln, mit (fast) allen
Knochen (die Gehörknöchelchen gehören z.B. nicht in unser Fachgebiet), mit den
meisten Nerven, mit vielen Arterien und Venen, und das sowohl konservativ (ohne
Operation = mit Medikamenten, Schienen, Ratschlägen etc.; s. unter Therapie)
als auch operativ. Die Ausbildung - nach dem 6-jährigen Studium, 3 Staatsexamina
und 2 1/2 Jahren praktischer Tätigkeit in verschiedenen Fachrichtungen - dauert
6 Jahre und wird mit einer Facharzt-Prüfung abgeschlossen.
Dazu kommen dann noch die Zeiten für Zusatzausbildungen wie Sportmedizin,
Chirotherapie, Physikalische Therapie etc.. D.h., ein gerade fertiger Orthopäde
ist im allgemeinen mindestens 35 bis 40 Jahre alt! Erst dann kann er z.B.
Oberarzt werden oder eine Praxis eröffnen
Orthopädische Beschwerden
Der
Orthopäde ist immer zuständig, wenn irgendetwas nicht stimmt, wenn Sie
Schmerzen haben
- an der Wirbelsäule,
- an den Gelenken, z.B. an
den Hüften, Knien, Schultern etc. bis zu den kleinen Fingergelenken oder
den Zehen und
- an den Muskeln und den
zugehörigen Nerven und Blutgefäßen.
Wenn
etwas geschnitten werden muß, wenn Sie z.B. einen Abszeß haben, oder wenn eine
Erkrankung ein typisch orthopädisches Organ betrifft, z.B. die Haut am Fuß oder
alle Gelenke wie beim Rheuma, gehört das ebenfalls in die Orthopädie
Orthopädie und andere Fachgebiete
Natürlich
verstehen auch andere Ärzte etwas von diesen Organen, weil ja jeder Arzt
"ganzheitlich" ausgebildet ist. Aber die Spezialisierung schafft doch
ein unterschiedliches Spektrum: Der Hausarzt z.B. kümmert sich auch um Ihren
Schnupfen oder um eventuelle psychische Probleme; d.h., er wäre einfach
überfordert, wenn er die ganze Medizin perfekt beherrschen müsste. Er wird Sie
deshalb immer zum Spezialisten schicken, wenn das Problem, das Sie haben,
möglicherweise in seiner Ausbildung nicht häufig genug vorgekommen ist (mit Ihrer
Chipkarte können Sie natürlich auch selbst zum Spezialisten gehen). So wird er
Sie z.B. nie zum Röntgen oder gar zur Kernspin-Tomograpie oder anderen größeren
Untersuchungen überweisen, weil er die dabei gemachten Bilder selbst nicht
"lesen" kann. Er schickt sie sinnvollerweise immer zum
spezialisierten Fachmann, zum Orthopäden oder evtl. zum Neurologen
vom Säugling bis zum Senior
Das
Aufgabengebiet des Orthopäden ist also sehr groß. Zu ihm gehen Sie, wenn Sie
u.a. folgende Probleme haben:
Säuglinge:
vor
allem Hüften (heute als U3 in den routinemäßigen check up aller Säuglinge
eingebaut), Wirbelsäule (Verbiegungen), Füße (Einlagen?), motorische und
allgemeine Entwicklung, alle Verletzungen.
Kinder:
Gangbild
("über den großen Onkel"?), Haltungsschwächen, Plattfüße, Knickfüße,
Wachstumsschmerzen, allgemeine Entwicklung, alle körperlichen Behinderungen
(z.B. Spastik etc.), alle Verletzungen.
Jugendliche:
Haltungssschwächen,
Knieschmerzen, sportliche Belastungen, alle Verletzungen
Erwachsene:
"Kreuzschmerzen",
"Ischias", Hüft- und Kniearthrosen, alle anderen Formen der Abnutzung
von Gelenken, z.B. in den Schultern etc., Gelenkentzündungen, Spreizfüße,
Gicht, Rheuma, alle Verletzungen.
ältere Menschen:
Osteoporose
(Knochenschwund), Rheuma, alle Arthrosen, alle körperlichen Behinderungen und
Schwächen, alle Verletzungen.
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