Der kindliche Fuß

Der menschliche Fuß ist ein Kunstwerk und Konstruktionswunder der Natur. Beim Joggen erzeugen wir mit jedem Schritt eine Stoßwelle, die einem Erdbeben der Stärke vier entspricht. Diese Beanspruchung bewältigen die Füße mittels ihrer besonderen Gewölbeform, einer Verwringung und einer Stabilisation durch Muskeln und Bänder. Von der Stellung des Fußes und der Form des Gewölbes hängt die Haltung des gesamten Körpers ab. Unser Gehirn ist hauptsächlich mit der Verarbeitung der Informationen, die von den Augen und von den Füssen stammen, beschäftigt.

Knick-Senk-Fuß

Der Knick-Senk-Fuß besteht aus zwei Komponenten. Zum einen knickt der Innenknöchel nach innen und die Ferse nach außen, zum anderem flacht das Fußlängsgewölbes ab. Am gesunden Fuß bilden die Muskeln, an der Innenseite des Fußes mit ihren Gegenspielern auf der Außenseite eine Art Steigbügel, der gezielte Kippbewegungen der Ferse nach innen oder außen z.B. zum Ausgleich von Bodenunebenheiten erlaubt. Werden die Muskeln der Innenseite geschwächt und verkürzt sich zudem die Achillessehne, kommt es zu einem Einknicken nach Innen.
Bei Kindern ist diese Haltung meist durch eine noch nicht ausreichend ausgebildete Fußmuskulatur und erhöhte Dehnbarkeit (Laxität) des Gewebes verursacht, oder auch durch rasches Wachstum oder Gewichtszunahme. Es bedarf neben einer spielerischen Fußgymnastik meist nur der regelmäßigen Beobachtung, selten sind Einlagen erforderlich. Bei Aktivierung der Sehnen z.B. im Zehenspitzengang oder bei Aufrichtung der Großzehe, sollte sich der Fußinnenrand anheben.

Therapie – solange wie möglich konservativ

Anfänglich sollte durch gezieltes Training der Fußbinnenmuskeln und Dehnung der Achillessehne versucht werden die Fußbalance wiederherzustellen. Zudem sollte das Gewicht und Schuhwerk optimiert werden. Führt dies nicht zum Erfolg oder treten Belastungsschmerzen am Fuß auf, können korrigierende Einlagen angepasst werden. Ist die Deformität kontrakt, kann bei Kindern auch eine Schraube als Gelenksperre gegen Einknicken (Arthrorise) eingesetzt werden, wobei die eingebrachte Schraube im Verlauf wieder entfernt werden.

Tipps für den Schuhkauf

  1. Stellen Sie sich barfuß auf ein Blatt Papier, zeichnen Sie den Fußumriss nach und schneiden ihn aus. Stellen Sie die Schuhe auf die Schablone oder legen Sie diese in den Schuh und achten Sie darauf, dass der Großzeh noch mind. 1 cm Platz nach vorne hat.
  2. Kaufen Sie die Schuhe am Nachmittag. Die Füße sind dann etwas geschwollen.
  3. Vermeiden Sie Ledersohlen und bevorzugen Sie weiche Sohlen, um die täglichen Erschütterungen besser abzufangen.