Nach der Geburt
Rückbildung ist wichtig, aber häufig nicht genug. Verletzungen der Haut, des Bindegewebes und der Muskulatur des Beckenbodens bedürfen in vielen Fällen einer gezielten Therapie.
Werden diese Verletzungen nicht adäquat therapiert, kann es zu einer Inkontinenz kommen, aber auch Narbenbildungen, die im Alltag oder während der Sexualität Schmerzen bereiten. Nach den Wechseljahren können sich Schwachstellen im Beckenboden verstärken, die wiederum zu Inkontinenz und anderen Beschwerden führen können. Inkontinenz ist nach Muskelschwäche einer der häufigsten Gründe für die Einlieferung in ein Pflegeheim bei Frauen.
Lassen Sie sich gynäkologisch untersuchen und beraten. Bei einige Frauen sollte der Beckenboden nach der Entbindung entlastet und gestützt werden z.B. durch Pessare, bis durch ein entsprechendes Muskelaufbautraining und eine hormonelle Normalisierung diese entwöhnt werden können.
Wundheilung nach Geburt
- Äußere Wunden mit Wasser reinigen, möglichst nach jedem Toilettengang
- Besser Laufen und Liegen als Sitzen und Stehen, das beugt dem Lymphstau und Ödembildung vor
- Kühlen durch gekühlte Vorlagen mit Öl
- Wunden belüften durch Seitenlage mit Polster zwischen den Knien ohne Unterwäsche und Vorlagen
- Keine Tampons
- Ggf. Sekundärnähte
- Ibuprofen eignet sich zur Schmerztherapie (geht in Spuren in Muttermilch über)
- Bromelain hilft zusätzlich gegen Ödeme und Entzündungen, dient dem Hämatomabbau (geht in Spuren in Muttermilch über)
- Östrogene sind hilfreich, meist lokal (Östriol ausreichend)
- Die Höhe des Vitamin D Spiegels korreliert mit der Güte des Beckenbodens
Risiken für Beckenbodenschwäche
- Vaginale Entbindung mit Dammrissen
- Rauchen
- Fehlende sportliche Aktivität vor und während der Schwangerschaft
- Übergewicht
- Vorbestehende Inkontinenz
- Kein erhöhtes Risiko durch höheren kindlichen Kopfumfang oder Kindsgewicht
Hilfestellungen durch
- Krankengymnastik
- Rückbildungsgymnastik