Restless Legs (RLS)

Das Restless Legs Syndrom ist eine häufige und behandelbare Erkrankung des Nervensystems, das in den westlichen Industrienationen bei ca. 7-10% der Bevölkerung auftritt. Charakteristisch für ein RLS ist ein Bewegungsdrang vor allem in den Beinen, aber auch in anderen Körperregionen, das mit einem breiten Spektrum von Missempfindungen bis hin zu Schmerzen verbunden ist und vorwiegend in Ruhesituationen auftritt, vor allem nachts. Bei reduzierter Schlafeffizienz und Schlafunterbrechungen können relevante Einschränkungen der Lebensqualität die Folge sein.

Ursachen

Die genaue Ursache des RLS ist noch nicht bekannt. Zurzeit geht man davon aus, dass ein veränderter Eisenstoffwechsel im Gehirn, mit gestörter Bildung des Nervenbotenstoffs Dopamin, sowie eine Störung des körpereigenen Opioidsystems ursächlich sind. Bei einem RLS liegt häufig ein Eisenmangel vor.

Diagnostik

Ein Speichereisenwert (Ferritin) unter 50 ng/ml sollte umgehend korrigiert werden, anzustreben sind Werte über 85 ng/ml. Bei Entzündungen kann Ferritin trotz Eisenmangels erhöht sein. Die Transferrin-sättigung sollte über 20% liegen.

Beinbehandlung

Therapie

Basistherapie
Einhaltung einer guten Schlafhygiene in kühler Umgebung mit regelmäßigen Bettgehzeiten und das Ver-meiden von Schlafentzug zum Beispiel durch Unterhaltungsmedien, Wechselschichtarbeiten. Eine ausge-wogene Ernährung sollte genügend Eisen beinhalten und einer Darmentzündung vorbeugen, bei der trotz Eisenangebots in der Nahrung, dieses nicht aufgenommen werden kann. Zudem sollten Substanzen, die die Nerven anregen oder schädigen (Kaffee, Cola, Alkohol etc.), vermieden werden. Regelmäßiger Sport kann sich positiv auswirken. Einige Medikamente, darunter Antidepressiva, Neuroleptika, Antihistaminika und Metoclopramid (Magenmittel) können ein RLS auslösen oder verstärken.

Eisenmangeltherapie
Die Behandlung mit Eisentabletten dauert mehrere Monate, da der Darm nur sehr geringe Mengen aufnehmen kann. Um eine optimale Aufnahme zu gewährleisten, sollte es nüchtern mit Vitamin C eingenommen werden und anschließend erst nach 2 Stunden gegessen werden. Eisenpräparate können als Nebenwirkung Magen-Darm-Probleme verursachen (Verstopfung). Bei chronischen Entzündungen wird unter Umständen kaum Eisen über den Darm aufgenommen.

Eisen kann auch intravenös gegeben werden. Auf diese Weise können große Mengen verabreicht werden und ein Mangel kann meist in 2-3 Wochen ausgeglichen werden, auch bei chronischen Entzündungen.

Medikamente
Bei leichtem RLS abendliches Magnesium (300 mg), ev. zusätzlich Gabapentin/Pregabalin. Bei schwerem RLS L-Dopa bzw. Dopaminagonisten, selten auch Opioide, durch einen Neurologen.

Ernährung, Übergewicht und alternative Methoden
Eine gesunde Ernährung und Reduktion der Fettmasse kann Entzündungen reduzieren. Eine individuelle Analyse inklusive Blutuntersuchung und Beratung kann in einer unserer Sondersprechstunden vereinbart werden. Akupunktur, Vibrationsbehandlungen und Magnetfeldtherapien können die Symptome bei einigen Betroffenen reduzieren, sind aber wissenschaftlich nicht belegt.

Beinmassage
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