Schulterbeschwerden

Die häufigsten Ursachen für Schulterbeschwerden sind entzündliche, verschleißartige Veränderung der Rotatorenmuskeln, meist des M. supraspinatus. Ca. 80% der betroffenen Patienten können mit gutem Ergebnis konservativ therapiert werden, wenn der Patient aktiv einbezogen wird und Verantwortung für die Behandlung übernimmt.

Bestehen die Beschwerden über einen längeren Zeitraum werden Röntgenaufnahmen angefertigt und meist eine Unterschalluntersuchung der Schulter durchgeführt.

Konservative Therapie

Anfänglich sollte die Schulter geschont, gekühlt und getappt werden sowie mit entzündungshemmenden Tabletten oder auch Kortison-Injektionen gearbeitet werden, ggf. unter Zusatz von Hyaluronsäure.

Nach der Schonphase kann in der zweiten Phase der Arm unter Vermeidung jeglicher Schmerzen und langsam bewegt werden, ohne Abspreizbewegungen mit langem Hebelarm. Täglich sollte 6-8 Mal eine Traktion über 2-3 Minuten mit geringen Gewichten um 0,5 kg durchgeführt werden. Zur Muskelentspan-nung kann die Schulter bei überstandener Entzündung gewärmt werden.

In der dritten Phase sollten aktive Übungen zur Verbesserung von Bewegungsmustern und der Haltung erlernt werden, am besten in einer angeleiteten Gruppengymnastik. Faszienverspannungen können mit Faszienrollen gelockert werden. In manchen Fällen können Muskelverkürzungen nicht ausschließlich in Eigentherapie gedehnt werden, so dass Krankengymnastik verschrieben werden kann.

Zur Beschleunigung der Reparaturprozesse und um in der Tiefe liegende Verspannungen zu behandeln, die für eine krankengymnastische Therapie nicht erreichbar sind, empfiehlt sich die Durchführung von Stoßwellen- und Magnetfeldbehandlungen. Dabei werden HWS-, BWS- und Schulterblattdysfunktionen mitbehandelt und schmerzhafte Triggerpunkte gezielt gelöst ggf. auch chirotherapeutisch.

Schulterschmerzen

Stress und Entzündungen

Im Falle einer psychosozialen Stresssituation und bei Fehlernährung kommt es infolge einer Überlastung des Gesamtsystems zu einer Dysregulation der Entzündungsprozesse, die dann zur Auslösung oder Intensivierung der Beschwerden führen können. Im Labortest können erhöhte Stresshormonspiegel (Cortisol), Entzündungswerte (Leukozyten, CRP, IgG), Zuckerwerte (Glukose, Insulin, Harnsäure) und veränderte Blutfettwerte (LDL-Cholesterin, Omega 3 Index) festgestellt werden. Finden sich Auffällig-keiten sollten diese durch Ernährungsumstellung ggf. auch mit Hilfe des Hausarztes medikamentös ver-bessert werden, ansonsten drohen auch in anderen Organsystemen langfristige Schäden (Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes, Demenz, Krebs usw.). Bessere Schlafhygiene fördert übrigens die Regeneration.

Schulterschmerzen
Schulterschmerzen

Therapie operativ

Sind alle konservativen Maßnahmen ausgeschöpft und haben nicht zu einer für den Patienten akzeptablen Situation geführt, kann eine Operation eruiert werden. Dazu sollten MRT-Aufnahmen angefertigt werden und anschließend mögliche operative Verfahren erläutert werden, die nie eine Garantie auf vollständige Wiederherstellung geben können.