Tennisarm

Der „Tennisarm“ ist das häufigste Beschwerdebild am Ellenbogen und wird meist durch monotone-repetitive Überlastung verursacht. Fehlernährung, Rauchen und viel PC-/Handy Verwendung gelten als Risikofaktoren und haben Tennis und Gartenarbeit als Hauptursache abgelöst. Auch ohne ärztliche Behandlung heilen 80% der Erkrankungen innerhalb von zwei Jahren aus. Aufgrund der langen Beschwerdedauer und der Schwierigkeit vorherzusagen, bei welchem Patienten die Erkrankung nicht heilen wird, sollte der Behandlungsbeginn nicht zu lange hinausgezögert werden.

Konservative Therapie

Anfänglich sollte geschont werden und alles vermieden werden, was weh tut. Meist muss der Ellenbogen gekühlt und getappt werden, sowie im Alltag eine Bandage verwendet werden. Entzündungshemmende Tabletten sollten nur sehr kurzfristig verwendet werden, alternativ kann lokal gesalbt und massiert werden.

Im Zentrum der Behandlung steht das tägliche Dehnen des Ellenbogens: 3-4 Durchgänge mit mindestens 20-30 Sekunden morgens und abends sowie immer nach Überlastungen im Alltag. Die Dehnbehandlungen dürfen und sollen wehtun und können später mit exzentrischem Krafttraining ergänzt werden.

Kortisoninjektionen sollten vermieden werden, die Verwendung von plättchenreichem Plasma (PRP) oder Hyaluronsäure kann eruiert werden. Beide Verfahren können zunächst zu einer unangenehmen Druckerhöhung am Ellenbogen führen. Hyaluron verbessert die Gleiteigenschaft der Sehne und reduziert die Entzündung. Eigenblut fördert die Bildung von Bindegewebe und erhöht die Stabilität der Sehne.

Sind die Beschwerden nach 6 Wochen nicht deutlich besser, sollten zur Beschleunigung der Reparaturprozesse Stoßwellen- und Magnetfeldbehandlungen durchgeführt werden. Dabei werden HWS-, Schulter- und Unterarmdysfunktionen mitbehandelt ggf. auch chirotherapeutisch und insbesondere schmerzhafte Triggerpunkte gezielt gelöst. Krankengymnastische Behandlungen konnten in großen Studien keine langfristige Verbesserung der Beschwerden zeigen, können aber in Ausnahmefällen sinnvoll sein, genauso wie Röntgenreizbestrahlungen, die von der Kasse erstattet werden.

Tennisarm

Operation

Bei einer Operation wird der Sehnenansatz eingekerbt und die umgebenden Nerven gelähmt, um die Schmerzweiterleitung zu unterbrechen. Die Operation zeigt eine hohe Erfolgsquote. Zuvor sollten Röntgen und MRT-Aufnahmen angefertigt werden, um andere Ursachen auszuschließen (Arthrose, Instabilität usw.).

Gelenkschmerzen
Tennisarm

Stress und Entzündungen

Im Falle einer psychosozialen Stresssituation und bei Fehlernährung kommt es infolge einer Überlastung des Gesamtsystems zu einer Dysregulation der Entzündungsprozesse, die dann zur Auslösung oder Intensivierung der Beschwerden führen können. Im Labortest können erhöhte Stresshormonspiegel (Cortisol), Entzündungswerte (Leukozyten, CRP, IgG), Zuckerwerte (Glukose, Insulin, Harnsäure) und veränderte Blutfettwerte (LDL-Cholesterin, Omega 3 Index) festgestellt werden. Finden sich Auffällig-keiten, sollten diese durch Ernährungsumstellung ggf. auch mit Hilfe des Hausarztes medikamentös ver-bessert werden, ansonsten drohen auch in anderen Organsystemen langfristige Schäden (Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes, Demenz, Krebs usw.). Bessere Schlafhygiene fördert übrigens die Regeneration.